Was ist ein Sanierungssprint?
Ein Sanierungssprint beschreibt ein innovatives Konzept zur energetischen Sanierung von Ein- und Zweifamilienhäusern. Ziel ist es, die Sanierungszeit zu verkürzen, die Prozesse effizienter zu gestalten und den Sanierungsstau in Deutschland aufzulösen. Der Ansatz wurde in zwei Pilotprojekten (Landau 2022 und Hamburg 2023) erfolgreich getestet und basiert im Wesentlichen auf den Erkenntnissen von Ronald Meyer - Gründer des Bundesverbandes für Gebäudemodernisierung (BVGeM).
Im Folgenden sind die wesentlichen Inhalte ausführlich zusammengefasst:
Im Folgenden sind die wesentlichen Inhalte ausführlich zusammengefasst:
Hintergrund und Motivation
Die energetische Qualität des deutschen Gebäudebestands ist unzureichend: Über 30 % der Wohnfläche gehören zu den schlechtesten Energieeffizienzklassen (G und H). Gleichzeitig stagniert die Sanierungsquote auf niedrigem Niveau und erreichte Ende 2023 nur 0,72 %. Gründe für den Sanierungsstau sind unter anderem:
Hohe Kosten: Bau- und Materialpreise sind stark gestiegen, was viele Eigentümerinnen und Eigentümer abschreckt.
Fachkräftemangel: Etwa 87.000 offene Stellen im Handwerk blieben 2021 unbesetzt, besonders in Schlüsselgewerken wie Heizung, Sanitär und Elektrik.
Komplexität und Aufwand: Energetische Sanierungen erfordern die Koordination verschiedener Gewerke, Zeit- und Budgetplanung sowie technische Entscheidungen durch die Bauherren.
Lange Bauzeiten: Sanierungen ziehen sich oft über 6 bis 18 Monate hin, was die Lebensqualität der Bewohner erheblich einschränkt.
Hohe Kosten: Bau- und Materialpreise sind stark gestiegen, was viele Eigentümerinnen und Eigentümer abschreckt.
Fachkräftemangel: Etwa 87.000 offene Stellen im Handwerk blieben 2021 unbesetzt, besonders in Schlüsselgewerken wie Heizung, Sanitär und Elektrik.
Komplexität und Aufwand: Energetische Sanierungen erfordern die Koordination verschiedener Gewerke, Zeit- und Budgetplanung sowie technische Entscheidungen durch die Bauherren.
Lange Bauzeiten: Sanierungen ziehen sich oft über 6 bis 18 Monate hin, was die Lebensqualität der Bewohner erheblich einschränkt.
Das Konzept des Sanierungssprints
Der Sanierungssprint bietet eine Lösung für die oben genannten Probleme und setzt auf:
Prozessoptimierung: Effizientere Planung und Durchführung der Sanierung durch paralleles Arbeiten der Gewerke.
Standardisierung: Nutzung der Deutschen Wohngebäudetypologie zur Definition technischer Maßnahmen, die auf ähnliche Gebäudetypen angewendet werden können.
Rollenveränderung: Einführung eines Sanierungscoaches und einer Baustellenassistenz, die den Bauprozess koordinieren und logistische Aufgaben übernehmen.
Ergebnisse aus den Pilotprojekten:
Landau (2022): Ein freistehendes Einfamilienhaus (Baujahr 1956) wurde innerhalb von 14 Tagen weitgehend saniert. Maßnahmen umfassten Dämmung, Fensteraustausch, den Einbau einer Wärmepumpe und einer PV-Anlage sowie die Installation dezentraler Lüfter.
- Energiebedarf wurde von 340 kWh/m²/a auf 30 kWh/m²/a reduziert.
- COissionen sanken von 69,6 kg/m²/a auf 12,8 kg/m²/a.
Hamburg (2023): Eine Doppelhaushälfte (Baujahr 1963) wurde in 22 Arbeitstagen vollständig saniert, inklusive Dämmung, neuer Fenster, PV-Anlage, Wärmepumpe und der Schaffung von zusätzlichem Wohnraum.
- Energiebedarf sank von 369 kWh/m²/a auf 28 kWh/m²/a.
- COissionen wurden von 126,4 kg/m²/a auf 16,8 kg/m²/a gesenkt.
Prozessoptimierung: Effizientere Planung und Durchführung der Sanierung durch paralleles Arbeiten der Gewerke.
Standardisierung: Nutzung der Deutschen Wohngebäudetypologie zur Definition technischer Maßnahmen, die auf ähnliche Gebäudetypen angewendet werden können.
Rollenveränderung: Einführung eines Sanierungscoaches und einer Baustellenassistenz, die den Bauprozess koordinieren und logistische Aufgaben übernehmen.
Ergebnisse aus den Pilotprojekten:
Landau (2022): Ein freistehendes Einfamilienhaus (Baujahr 1956) wurde innerhalb von 14 Tagen weitgehend saniert. Maßnahmen umfassten Dämmung, Fensteraustausch, den Einbau einer Wärmepumpe und einer PV-Anlage sowie die Installation dezentraler Lüfter.
- Energiebedarf wurde von 340 kWh/m²/a auf 30 kWh/m²/a reduziert.
- COissionen sanken von 69,6 kg/m²/a auf 12,8 kg/m²/a.
Hamburg (2023): Eine Doppelhaushälfte (Baujahr 1963) wurde in 22 Arbeitstagen vollständig saniert, inklusive Dämmung, neuer Fenster, PV-Anlage, Wärmepumpe und der Schaffung von zusätzlichem Wohnraum.
- Energiebedarf sank von 369 kWh/m²/a auf 28 kWh/m²/a.
- COissionen wurden von 126,4 kg/m²/a auf 16,8 kg/m²/a gesenkt.
Innovative Merkmale des Sanierungssprints
Parallelisierung der Gewerke: Im Gegensatz zur herkömmlichen Sanierung arbeiten Gewerke nicht isoliert und nacheinander, sondern parallel. Die Baustelle wird in zwei Bereiche unterteilt:
- Innenbereich: Elektrik, Heizung/Sanitär, Trockenbau.
- Außenbereich: Dach, Fassade, Fenster.
Ein detaillierter Bauzeitenplan koordiniert die Arbeiten minutengenau. Pufferzeiten und Einhausungen (z. B. durch Zeltplanen) helfen, wetterbedingte Verzögerungen zu minimieren.
Einführung neuer Rollen:
- Sanierungscoach: Zentrale Ansprechperson für Bauherren und Gewerke. Er koordiniert die Arbeiten, dokumentiert den Fortschritt und überwacht Kosten- sowie Zeitpläne.
- Baustellenassistenz: Verantwortlich für die Materiallogistik, um Handwerker zu entlasten und deren Wegezeiten zu minimieren.
Standardisierte Maßnahmen: Die Deutsche Wohngebäudetypologie wird genutzt, um Sanierungsmaßnahmen zu standardisieren. Beispiel:
- Dämmung: 24 cm (Dach), 16 cm (Außenwände), 10 cm (Keller).
- Technik: Dreifach verglaste Fenster, Wärmepumpen und PV-Anlagen.
- Nicht-energetische Maßnahmen wie Barrierefreiheit oder zusätzlicher Wohnraum können integriert werden.
Effiziente Planung: Die gesamte Planung erfolgt vor Baubeginn und wird an alle Beteiligten kommuniziert. Dies schafft Transparenz und minimiert Unklarheiten. Ein detaillierter Bauzeitenplan ermöglicht die Verzahnung der Gewerke und nutzt Synergieeffekte.
- Innenbereich: Elektrik, Heizung/Sanitär, Trockenbau.
- Außenbereich: Dach, Fassade, Fenster.
Ein detaillierter Bauzeitenplan koordiniert die Arbeiten minutengenau. Pufferzeiten und Einhausungen (z. B. durch Zeltplanen) helfen, wetterbedingte Verzögerungen zu minimieren.
Einführung neuer Rollen:
- Sanierungscoach: Zentrale Ansprechperson für Bauherren und Gewerke. Er koordiniert die Arbeiten, dokumentiert den Fortschritt und überwacht Kosten- sowie Zeitpläne.
- Baustellenassistenz: Verantwortlich für die Materiallogistik, um Handwerker zu entlasten und deren Wegezeiten zu minimieren.
Standardisierte Maßnahmen: Die Deutsche Wohngebäudetypologie wird genutzt, um Sanierungsmaßnahmen zu standardisieren. Beispiel:
- Dämmung: 24 cm (Dach), 16 cm (Außenwände), 10 cm (Keller).
- Technik: Dreifach verglaste Fenster, Wärmepumpen und PV-Anlagen.
- Nicht-energetische Maßnahmen wie Barrierefreiheit oder zusätzlicher Wohnraum können integriert werden.
Effiziente Planung: Die gesamte Planung erfolgt vor Baubeginn und wird an alle Beteiligten kommuniziert. Dies schafft Transparenz und minimiert Unklarheiten. Ein detaillierter Bauzeitenplan ermöglicht die Verzahnung der Gewerke und nutzt Synergieeffekte.
Weiterentwicklungen des Ansatzes
Der Bericht schlägt zusätzliche Maßnahmen vor, um die Produktivität weiter zu steigern:
Digitalisierung: Einsatz von Tools zur Datenerfassung und Prozessoptimierung.
Materiallogistik: Vorkonfektionierte Materialpakete für jedes Gewerk.
Flexible Arbeitszeiten: Schichtmodelle zur Entzerrung der Arbeit und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Handwerk.
Skalierung: Der Ansatz soll auf Mehrfamilienhäuser und Quartiere ausgedehnt werden, um ganze Straßenzüge effizient zu modernisieren.
Digitalisierung: Einsatz von Tools zur Datenerfassung und Prozessoptimierung.
Materiallogistik: Vorkonfektionierte Materialpakete für jedes Gewerk.
Flexible Arbeitszeiten: Schichtmodelle zur Entzerrung der Arbeit und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Handwerk.
Skalierung: Der Ansatz soll auf Mehrfamilienhäuser und Quartiere ausgedehnt werden, um ganze Straßenzüge effizient zu modernisieren.
Vorteile und Erfolgsfaktoren
Der Sanierungssprint bietet Vorteile für alle Beteiligten:
Bauherren: Schnellere und kosteneffizientere Sanierung mit klaren Kosten- und Zeitplänen.
Handwerker: Weniger Wegezeiten, bessere Organisation und effizientere Arbeitsabläufe.
Gesellschaft: Reduzierter Energieverbrauch und COissionen tragen zum Klimaschutz bei.
Erfolgsfaktoren für die breite Umsetzung:
- Offenheit gegenüber neuen Arbeitsweisen.
- Investitionen in Standardisierung, Digitalisierung und Weiterbildung.
- Unterstützung durch politische Maßnahmen, um Anreize zu schaffen und Hemmnisse abzubauen.
Bauherren: Schnellere und kosteneffizientere Sanierung mit klaren Kosten- und Zeitplänen.
Handwerker: Weniger Wegezeiten, bessere Organisation und effizientere Arbeitsabläufe.
Gesellschaft: Reduzierter Energieverbrauch und COissionen tragen zum Klimaschutz bei.
Erfolgsfaktoren für die breite Umsetzung:
- Offenheit gegenüber neuen Arbeitsweisen.
- Investitionen in Standardisierung, Digitalisierung und Weiterbildung.
- Unterstützung durch politische Maßnahmen, um Anreize zu schaffen und Hemmnisse abzubauen.
Fazit
Der Sanierungssprint zeigt, dass energetische Sanierungen schnell, effizient und attraktiv gestaltet werden können. Die Pilotprojekte belegen die Machbarkeit und das enorme Potenzial, den Sanierungsstau in Deutschland zu lösen. Mit einer breiteren Skalierung könnte der Ansatz einen bedeutenden Beitrag zu den deutschen Klimazielen leisten und gleichzeitig die Wohnqualität vieler Haushalte verbessern.
